Wie lässt sich eine beschädigte Email Domain Reputation wieder aufbauen?
- Frank
- Juni 27, 2025
Deine Email Domain Reputation ist im Keller? Kein Grund zur Panik. Mit den richtigen Maßnahmen bekommst du das Problem wieder in den Griff. Wie schnell dir das Aufbauen der beschädigten Reputation gelingt, hängt jedoch von zahlreichen Faktoren ab.
Was ist die Email Domain Reputation?
Um unerwünschte E-Mails besser identifizieren zu können, berechnen ISPs für jede Absenderdomain eine Email Domain Reputation. Im Gegensatz zu IP Reputation lässt sich diese, dank Authentifizierung per SPF und DKIM, einem konkreten Versender zuordnen. Sie ist somit ein wenig vergleichbar mit dem Punktekonto eines Autofahrers in Flensburg. Mit dem Unterschied, dass die Punkte der Domain Reputation nicht einsehrbar sind.
Kombiniert ergeben die IP Reputation sowie die Email Domain Reputation die Email Sender Reputation. Sie ist ein zunehmend wichtiger Faktor für die Zustellbarkeit von E-Mails.
Vor allem Mail Box Provider wie Gmail, Hotmail oder Yahoo Mail ziehen dazu auch immer stärker Engagement-Daten heran. Also Klicks, Opens, Antworten etc.

Lässt sich die Email Domain Reputation überhaupt zuverlässig messen?
Nein, denn es gibt nicht DIE Email Domain Reputation. ISPs und MBPs und ISPs bilden fast immer ihren eigenen Score. Und die wenigsten lassen sich dabei in die Karten schauen. Einermaßen zuverlässige Daten liefert bislang allein Google mit seinen Postmaster Tools.
Kurzum: Die Messung der Email Domain Reputation ist schwierig. In der Folge muss du als Versender damit rechnen, dass deine Domain Reputation schlechter ist als du glaubst. Was also tun?
Mögliche Ursachen einer schwachen Domain Reputation
Die Ursachen für eine negative Email Domain Reputation können vielfältig sein. Häufig ist es eine schlechte Datenqualität, welche das relative User Engagement schrumpfen lässt. Begleitet durch zahlreiche Spambeschwerden oder sogar Spamtrap Hits. Manchmal sind aber auch technische Probleme dafür verantwortlich, dass ISPs eine Domain schlecht bewerten. Im Worst Case ist es jedoch ein strukturelles Problem.
Ist die Authentifizierung der E-Mails unzureichend, kann auch ein ganz anderes Problem vorliegen: Jemand versendet unbefugt E-Mails mit deiner Domain. Dann ist schnelles Handeln angesagt. Zum Beispiel in Form strenger DMARC-Richtlinien.
Erster Schritt zum Aufbaue der Email Domain Reputation: Eine ganzheitliche Bestandsaufnahme
Um den Ursachen auf die Schliche zu kommen, rate ich zu einem Email Deliverability Audit. Denn Experten*innen auf dem Gebiet kennen jene Monitoring Tools, die bei der Ursachenforschung tatsächlich helfen.
Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität
Nicht immer aber oft hilft es, seine E-Mail-Listen einmalig zu bereinigen und entsprechende Prozesse zu optimieren. Hier ein paar Maßnahmen, die sofort zu einer besseren Datenhygiene führen:
- Ungültige Kontakte entfernen: Identifiziere Datensätze, die keine echten Kontakte repräsentieren. Zum Beispiel Dubletten oder durch Bots generierte Daten.
- Double-Opt-In-Verfahren: Beim Double-Opt-In bestätigen Nutzer ihre Anmeldung durch einen Klick auf einen Link in einer Bestätigungs-E-Mail. Dies stellt sicher, dass die eingegebene Adresse korrekt ist und der Empfänger tatsächlich E-Mails von dir erhalten möchte.
- Bounce-Management:
- Hard Bounces (permanente Fehler): Entferne diese Adressen sofort aus deiner Liste.
- Soft Bounces (temporäre Fehler): Behalte diese im Auge und entfernen Adressen, die mehrfach hintereinander zurückgewiesen wurden.
- Schutz vor Bots: Nutze Captchas oder andere Schutzmechanismen, um automatisierte Spam-Eintragungen über deine Webformulare zu vermeiden. Zusätzlich hilft eine Validierung in Echtzeit, falsche Eingaben zu reduzieren.
- Abmelder löschen: Lösche regelmäßig die Daten von Kontakten, die inaktiv sind oder sich abgemeldet haben.

Strukturelle Probleme mit der Email Domain Reputation
Bestehen die Probleme schon länger und ist auch die komplette E-Mail-Marketing-Strategie suboptimal, gibt es keine schnelle Lösung. Wenn du unter diesen Umständen deine Email Domain Reputation wieder aufbauen möchtest, solltest du besser einen Profi hinzuziehen, der mit dir gemeinsam eine Strategie ausarbeitet. Bis deine Reputation wieder auf ein akzeptables Niveau ansteigt, können dann schon mal ein paar Monate vergehen.
Austausch der Domain als Lösung?
Sehr verbreitet ist die Annahme, eine neue Absender-Domain könnte das Problem lösen. Doch so einfach ist es nicht. Eine Domain ohne „Vergangenheit“ kommt bei den ISPs nie gut an. Zumindest dann nicht, wenn mehr als nur ein paar Dutzend E-Mails versendet werden. Denn primär Spammer hantieren fortlaufend mit neuen Domains. Und Start-ups beginnen mit einem kleinen Newsletter-Verteiler, den sie organisch aufbauen.
Der Wechsel auf eine neue Domain ist nur in Ausnahmefällen eine sinnvolle Option. Und dann auch nur begleitet mit Maßnahmen, die im hohen Maße positive Engagement-Signale nach außen senden.
Kostenlose Beratung
Mit Email Deliverability verhält es sich wie mit dem Zahnarztbesuch: Hinauszögern kann sehr schmerzhaft sein. Lass uns sprechen, um präventiv geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Autor: Frank Rix
Eine schlechte Sender Reputation ist ist Gift für die E-Mail-Zustellbarkeit. Zögerst du zu lange und gehst das Problem nicht gleich professionell an, kann der Schaden lange nachwirken. In diesem Artikel erfährst, warum es so schwierig sein kann, seine einst positive Email Domain Reputation zurückzuerlangen.