Ungenutzte Domains korrekt parken und Spoofing verhindern.

Nicht jede registrierte Domain wird sofort aktiv genutzt. Viele liegen zunächst „auf Eis“, bis Inhalte bereitstehen, ein Projekt startet oder ein passender Verwendungszweck gefunden ist. In diesen Fällen spricht man vom Domain Parking.

Für Postmaster und Web-Administratoren ist das Thema mehr als nur technische Verwaltung – es betrifft auch Sicherheit, Reputation und Systempflege. In diesem Artikel zeigen wir, was beim Parken von Domains zu beachten ist und wie sich Risiken vermeiden lassen.

Wozu eine Domain parken?

Hacker und Phisher nutzen immer öfter Lookalike Domains (auch Cousin Domains genannt), um ein falsche Identität vorzutäuschen. Zum Beispiel durch abweisende Schreibweisen (z.B. paypol ansttat paypal) oder eine abweichende TLD (z.B. .co anstatt .com). Zum Schutz vor Missbrauch erwerben viele Organisationen relevante Domains („defensive Domain-Registrierung“).

Viele Unternehmen sichern sich auch Domains für ganz herkömmliche Zwecke gesichert. Zum Beispiel für Microsites oder neuen Brands. 

Saubere DNS-Einstellungen benötigen alle Domains. Auch jene, die gar nicht im Einsatz sind bzw. die nicht für den Versand von E-Mails genutzt werden. 

Warum sich sauberes Parken einer Domain lohnt?

Ein Geburtsfehler der Domain ist, dass sich die Absenderadresse problemlos fälschen lässt. Genauer gesagt der Header FROM gemäß RFC 822 und RFC 5322. Prinzipiell kann also jeder eine E-Mail mit der Absenderdomain paypal.com versenden. 

Was viele nicht wissen: Fehlende MX- oder A-Records am DNS ändern nichts daran.  Klar achten einige Spamfilter akribisch auf Authentifizierung per DKIM, SPF und DMARC, aber oftmals auch nicht.

Genau aus diesem Grund ist es sinnvoll, eine nicht für den E-Mail-Versand genutzte Domain korrekt zu parken. Natürlich können Dritte dann weiterhin E-Mails mit der Domain versenden, aber diese werden nur noch selten die Inbox irgendeines Empfängers erreichen und Schaden anrichten.

Anleitung zum Parken von Domains inkl. Subdomains

  1. Liste zunächst alle Domains (FQDN) auf, die bewusst nicht für den Versand von E-Mails eingesetzt werden.
  2. Legen DNS Records gemäß meiner Anleitung an.
  3. Nutze DMARC Monitoring, um möglichen Missbrauch oder Fehler (Domains wird irrtümlich doch verwendet) zu erkennen.
DNSBL Check

DMARC

  • Hostname :_dmarc.geparktedomain.xy
  • Type : TXT
  • Value : v=DMARC1;p=reject;rua=mailto:[email protected];

Gemäß dieser DMARC Policy werden ISPs eingehende E-Mails ablehnen, wenn diese keine SPF oder DKIM verwenden.

SPF

  • Hostname : geparktedomain.xy
  • Type : TXT
  • value : v=spf1 -all

Für Subdomains:

  • Hostname : *.geparktedomain.xy
  • Type : TXT
  • Value : v=spf1 -all

Gemäß dieser Policy ist ein Host legitimiert, die Absenderdomain / -subdomain im Envelope Sender (smtp.mailfrom) gemäß RFC821 und RFC zu verwenden.

DKIM (optional)

  • Hostname : *._domainkey.geparktedomain.xy
  • Type : TXT
  • Value : v=DKIM1; p=

Gemäß dieser Policy existiert kein DKIM Key. Eine Authentifizierung findet folglich nie statt. 

MX

  • Hostname : *.geparktedomain.xy
  • Type : MX
  • Priority : 0
  • Value : .

Für Subdomains:

  • Hostname : *.geparktedomain.xy
  • Type : MX
  • Priority : 0
  • Value : .

Gemäß diesen MX Records existiert kein Mail Exchange Host, der sich für E-Mails mit entsprechender Empfängeradresse verantwortlich fühlt. 

A Record

Optimalerweise verzichtest du auf A Records, aber in der Praxis ist das nicht immer möglich Schließlich will man Kunden auf eine bestimmte Website lenken. Es gibt auch ISPs bzw. Webhoster, bei denen sich der A Record überhaupt nicht entfernen lässt.

Best Practices für Web-Administratoren

  1. Robuste Platzhalterseite: Keine veralteten Skripte oder CMS-Installationen! Diese sind beliebte Einfallstore für Angreifer.
  2. HTTPS aktivieren: Auch auf geparkten Domains sollte ein SSL-Zertifikat eingerichtet sein (Let’s Encrypt ist kostenfrei).
  3. Monitoring aktivieren: DNS-Änderungen, Zertifikatslaufzeiten und eventuelle Zugriffe sollten überwacht werden.
  4. Indexierung durch Suchmaschinen verhindern: Per robots.txt oder Meta-Tags kann verhindert werden, dass Platzhalterseiten in Suchergebnissen auftauchen.
  5. Zugriffe loggen und analysieren: Frühwarnsystem bei verdächtigem Traffic (z. B. bei Bot- oder Phishing-Aktivitäten).
Frank Rix

Autor: Frank Rix

Domain Parking ist mehr als nur das Reservieren einer Adresse – es ist eine aktive Aufgabe für Postmaster und Web-Administratoren, die Sicherheitsrisiken, E-Mail-Reputation und technische Pflege im Blick behalten müssen. Wer beim Parken auf korrekte DNS-, SPF- und DMARC-Konfiguration achtet und grundlegende Sicherheitsmaßnahmen umsetzt, schützt sich und seine Infrastruktur langfristig – auch ohne aktive Nutzung der Domain.

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